Bewerben bei einer Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung

Ja, das ist die offizielle Rechtsform der Firma, bei der ich mich beworben hatte. Die suchten für den Bereich Norddeutschland einen Teamleiter, und ich fand die ausgeschriebene Position äußert spannend.

Um sich dort bewerben zu können muss man online auf ein spezielles Portal. Dort an gekommen wird verlangt, dass man alle Daten des Lebenslaufs von Hand einzeln dort eingibt. Bei meinem durchwachsenen Lebenslauf durchaus eine Tätigkeit die in die Stunden geht.

Was macht man nicht alles, um einen Job zu bekommen.

Tatsächlich, ich erhielt eine Nachricht. Für das weitere Bewerbungsverfahren möchte ich doch verschiedene Fragen beantworten wie z.B. warum man sich beworben hat, was man so erwartet, was die Firma so macht…. Und dazu muss man sich selber klassifizieren wie gut oder schlecht man ist im Umgang mit Standardprogrammen, Verhalten unter unter Belastung, und so weiter. Halbsätze vervollständigen gehörte auch dazu.

Tatsächlich, ich kam weiter. Jetzt wollte man mich kennenlernen. Wie üblich über einen Videocall.

Davor, so erfuhr ich über das Anschreiben, erhält man allerdings noch eine Arbeitsaufgabe, die man vorher binnen 30 Minuten vorbereiten soll zum geplanten Termin, gerne mit Word oder Excel, und dann während des Videocalls vorführen soll. Die Aufgabe selber war überschaubar. Okay, das bekomme ich hin.

Das Gespräch dauerte insgesamt 1,5 Stunden. Dabei wurden auch fallbezogene Fragen gestellt, nach dem Prinzip: Mal angenommen, einer aus ihrem Team macht dieses oder jenes. wie verhalten Sie sich? Dabei wurde auf der Gegenseite fleißig mit geschrieben.

Nach dem Termin war man damit erst einmal durch. Hurra, lief eigentlich gar nicht so übel. Dachte ich.

Drei Wochen später dann die formloseste aller formlosen Absagen:

„Leider muss ich Ihnen heute mitteilen, dass Ihre Bewerbung in diesem Fall nicht erfolgreich war. Ich bedaure Ihnen keine günstigere Nachricht geben zu können.
Für Ihre private und berufliche Zukunft wünsche ich Ihnen alles Gute.“

Okay, aber im gleichen Schreiben wird man gebeten Feedback zu geben zum Bewerbungsverfahren. Feedback? Dafür? Okay, mach ich.

Das Feedback fiel nicht sehr gut aus…….

Woran es gescheitert ist kann ich gar nicht so sagen. Ich vermute Grund war meine Frage wie man denn als Teamleiter zu den einzelnen Teams , die über Norddeutschland verstreut ihre Sitze haben, kommen soll ?

Darauf gab es die verwunderte Antwort ob man nicht einen Privat-PKW hätte. Ich bestätigte dass, fragte aber ob es nicht einen Firmenwagen oder Poolfahrzeuge gibt. Nein, Privat-PKW wird erwartet. Die Abrechnung erfolgt dann mit 25 ct/Kilometer. ( und wir reden hier von Strecken!)

Neben der wirklich mangelhaften Bezahlung kommt noch dazu, dass man seinen Privat-PKW noch mitbringen muss. Kosten für Wartung, Reifen usw. sind mit dem Kilometergeld erledigt.

Schade auf der einen Seite, besser für mich auf der anderen Seite. Für eine solche Firma empfinde ich das, was dort angeboten wurde, als Ausbeutung.