Delmenhorst II
Nachdem ich bereits über die Delmenhorster Firma im Blog „Wertschätzung“ geschrieben habe, geht es jetzt in die nächste Runde.
Nach fast vier Wochen des Wartens hatte ich nun den GF noch einmal angeschrieben. Und dieser hat nach 5 Tagen darauf tatsächlich geantwortet. Er möchte mich persönlich treffen. Hurra! Es geht voran.
Wie gesagt, Verzögerungen passieren aus tausend Gründen. Egal, ich freute mich wirklich. Und wenn man zum zweiten Gespräch geladen wird, dann kann man schon einmal davon ausgehen, dass es fachlich wie menschlich passt. Vermutlich muss das Gehalt angepasst werden, aber auch das ist (fast) egal.
Ich habe dann schon mal angefangen mich mit deren Produkten und Dienstleistungen auseinander zu setzen.
Zum Termin erschien ich pünktlich. Der GF stand draußen und rauchte mit seinem Kollegen. Okay, kurzes Gespräch, dann wurde die Kaffeemaschine beschäftigt und ich ging mit den Herren in den Meeting-Room im oberen Stockwerk. Und dabei passierte es: Ich stolperte auf der Treppe und verteilte mein Latte Macchiato auf den Stufen. Tausendmal entschuldigt. Verdammt, nicht aufgepasst!
Na gut, im Meeting-Room wurde mir dann sofort mitgeteilt, dass ich den Job nicht bekomme. Sondern einer von zwei Jungingenieuren, die derzeit an Projekten im Hause arbeiten, wird zukünftig diese Aufgabe übernehmen.
Wow, was für eine Enttäuschung! Da wird man also zum zweiten Gespräch geladen. Ein Ereignis, was genügend Gedanken um die eigene Zukunft auslöst und daneben auch im persönlichen Umfeld.
Um dann mitgeteilt zu bekommen es wird nichts. Das kann man auch einfacher lösen mit einer typischen Absage-Mail. Dass der GF diese Entscheidung persönlich mitteilen möchte ist sicherlich eine nette Idee, aber damit wird viel mehr in der Gefühlswelt des Bewerbers angerichtet als ein einfaches Telefonat oder eine Mail.
Sollte man mal drüber nachdenken, ob es einem in derselben Situation selber so gefallen würde.
Dem neuen zweiten GF und Mit-Anteilseigner, der bei dem Gespräch dabei war, kann man nur alles Gute wünschen. Er wird es sehr schwer haben. Jemand, der eine Firma aufgebaut hat, und jetzt teilen soll, tritt nicht mal eben ab. Er wird Einfluß nehmen auf alles was passiert. Jetzt erst recht, wenn es einen zweiten GF gibt. Neben ihm.
Ein alter König mag keinen zweiten jungen König neben sich. Und die Krone kann nur einer tragen.
Besser wäre es der alte König tritt ab. Kurzfristig.
Andy